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Körperliche Fitness ist ein wichtiger Gesundheitsfaktor, aber nicht der einzige Maßstab. Lies weiter, um zu erfahren, wie Laufen positiv zu deinem Gesamtwohlbefinden beiträgt.

18 Geschichten
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Geschichten von Läufer*innen
Fersenschmerzen nach dem Laufen
Hast du Fersenschmerzen nach dem Laufen? Das geht nicht nur dir so. Es ist eine der häufigsten Beschwerden beim Laufen. Doch was ist die Ursache? Und wichtiger noch: Wie wird man die Fersenschmerzen nach dem Laufen wieder los? Wir haben einige wichtige Informationen zusammengestellt.
Was sind Fersenschmerzen (Plantarfasziitis) nach dem Laufen?
Die Plantarfasziitis ist die häufigste Ursache für Fersenschmerzen bei Läufer*innen. Doch was ist das genau?
Die Plantarfaszie ist eine Sehnenplatte, die an der Unterseite des Fußes verläuft und die Ferse mit dem Vorderfuß verbindet. Sie stützt das Fußgewölbe beim Gehen und trägt dazu bei, den Aufprall der Füße auf den Boden zu dämpfen. Manchmal kommt es zu einer Reizung der Plantarfaszie, was zu Fersenschmerzen und Steifheit beim Gehen oder Laufen führt. Unter Ärzten ist umstritten, was genau diese Schmerzen verursacht. Lange Zeit ging man davon aus, dass die Plantarfasziitis durch eine Entzündung der Plantarfaszie verursacht wird. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass sie auch durch eine Verdickung des Faszienbandes und eine Schwächung der Kollagenfasern um die Faszie herum verursacht werden kann.
Eine Plantarfasziitis kann sehr schmerzhaft sein. Das Hauptsymptom ist ein scharfer, stechender Schmerz oder ein tiefer Schmerz in der Ferse oder entlang des Fußgewölbes nach dem Laufen. Manche Menschen verspüren auch ein Brennen unter der Fußsohle, das sich von der Ferse nach außen ausbreitet. Weitere Symptome sind:
- Schmerzen, die sich morgens nach dem Aufwachen beim Aufstehen oder nach längerem Sitzen oder Liegen verschlimmern
- Schwierigkeiten, die Zehen vom Boden zu heben
- Schmerzen, die beim Gehen oder Laufen zurückgehen, sich aber nach einer Ruhepause wieder verschlimmern
- Schwierigkeiten beim Treppensteigen

Wodurch werden Fersenschmerzen beim oder nach dem Laufen verursacht?
Wir haben bereits erwähnt, dass die Plantarfasziitis durch eine Entzündung der Plantarfaszie oder durch eine Verdickung des Bandes hervorgerufen werden kann. Doch wie kommt es dazu?
Einer der häufigsten Gründe für eine Plantarfasziitis infolge des Laufens ist eine zu schnelle Überlastung oder übermäßiges Training. Wenn du es nicht gewohnt bist, lange Strecken oder an mehreren Tagen in der Woche zu laufen und dann plötzlich das Laufpensum erhöhst, kann dadurch eine Verletzung wie eine Plantarfasziitis hervorgerufen werden. Eine Plantarfasziitis kann auch dann auftreten, wenn du die Muskeln vor und nach dem Training nicht dehnst oder wenn sich durch Trainingseinheiten wie Hügelsprints und Speed-Training die Wadenmuskulatur verkürzt. Wenn deine Wadenmuskeln extrem fest sind, können sie am Plantarfaszienband ziehen, was zu Fersenschmerzen führt.
Bei manchen Menschen wird die Plantarfasziitis auch von falschen Schuhen verursacht. Alte, ausgetretene Schuhe können das Fußgewölbe nicht ausreichend stützen, was zu Verletzungen führen kann – insbesondere bei Menschen, die bereits biomechanische Probleme haben, wie etwa Plattfüße oder ein sehr hohes Fußgewölbe. Auch wenn du den ganzen Tag über hohe Absätze trägst und dann in Laufschuhe schlüpfst, die keinen ausreichenden Support bieten, kann das Fersenschmerzen verursachen.
Einige weitere Faktoren, die das Risiko einer Plantarfasziitis erhöhen, sind:
- Übergewicht oder Adipositas, da das Gewicht, das die Plantarfaszie zu tragen hat, erhöht wird
- Alterung, da die Enthese (der Sehnenansatz am Knochen) mit dem Alter spröder wird, was das Verletzungsrisiko erhöht
- Begrenzte Dorsalflexion des Knöchels
- Eine begrenzte Beweglichkeit in der Streckung der Großzehe
- Langes Stehen
Andere Ursachen für Fersenschmerzen nach dem Laufen
Obwohl die Plantarfasziitis die Hauptursache für Fersenschmerzen nach dem Laufen ist, trifft das nicht auf jeden Fall zu. Zu den weiteren Ursachen für Fersenschmerzen zählen:
- Eine Entzündung der Achillessehne (die Sehne, die die Unterschenkelmuskeln mit dem Fersenbein verbindet) kann Schmerzen und Schwellungen in der Ferse verursachen.
- Tibialis-posterior-Tendinose: Wie bei der Achillessehnenentzündung kann sich auch die hintere Schienbeinsehne (die den Wadenmuskel mit den Knochen an der Innenseite des Fußgelenks verbindet) entzünden.
- Stressfraktur: Es gibt verschiedene Arten von Stressfrakturen, die ähnlich wie die Plantarfasziitis Fersenschmerzen nach dem Laufen verursachen können. Dazu zählen Ermüdungsbrüche im Fersenbein (mehrere kleinere Brüche im Fersenbein, die oft durch sich wiederholende Aktivitäten wie Laufen verursacht werden) und Stressfrakturen am Kahnbein (der Knochen oben im mittleren Teil des Fußes, der beim Laufen oder Gehen oft stark belastet wird).
- Das Tragen von Laufschuhen, die nicht für deinen Pronationstyp geeignet sind, kann den Druck auf die Plantarfaszie erhöhen und Fersenschmerzen verursachen.

Wie man schmerzenden Fersen nach dem Laufen vorbeugen kann
Läufer*innen, die durch das Laufen eine Plantarfasziitis entwickelt haben, interessiert vor allem eine Frage: Wie kann man die Schmerzen lindern? Doch Vorbeugen ist besser als heilen. Deshalb hier unsere wichtigsten Tipps, um Schmerzen in den Fersen gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Ruhe
Auch wenn Läufer*innen es nicht hören wollen: Ruhe ist bei einer Plantarfasziitis wirklich eine der besten Heilmethoden, zumindest in leichteren Fällen. Wenn du nach dem Laufen Fersenschmerzen verspürst und keine Ruhepause einlegst, besteht die Gefahr, dass sich die Schmerzen verschlimmern. Es ist wichtig, sich nach einer Verletzung auszuruhen, und das gilt auch für Fersenschmerzen.
Eine Laufpause trägt dazu bei, die Entzündung oder Verdickung der Faszie zu lindern und so die Schmerzen zu verringern. Sind die Symptome abgeklungen, kannst du wieder mit dem Laufen anfangen. Dabei solltest du es jedoch langsam angehen lassen, denn ein direkter Wiedereinstieg in lange Strecken oder ein hohes Tempo kann eine erneute Entzündung auslösen. Eine längere Pause kann frustrierend sein – aber dadurch steigen die Chancen, eine kurzzeitige Plantarfasziitis auszuheilen, bevor eine chronische Verletzung daraus wird.
Belastung verringern
Wenn du nach dem Laufen wiederholt an Fersenschmerzen leidest, ist es ratsam, die Belastung beim Laufen zu verringern. Du kannst versuchen, auf weicherem Untergrund zu laufen, etwa auf Gras oder Trails, um die Belastung für die Fersen und Bänder zu senken. Oder du ersetzt einen Lauf pro Woche durch eine andere Trainingseinheit wie Schwimmen oder Radfahren.
Dehnen der Plantarfaszie
Setz dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden und lege ein Handtuch um den Ballen des betroffenen Fußes. Die Ferse sollte den Boden berühren. Zieh das Handtuch dann zu dir heran, bis du spürst, wie die Plantarfaszie unter der Fußsohle und an der Wade gedehnt wird. Halte die Dehnung 20 Sekunden und wiederhole sie mehrmals.
Dehnen der Zehen
Setz dich auf einen Stuhl und lege den betroffenen Fuß auf das Knie des anderen Beins. Halte die Zehen mit einer Hand fest und ziehe sie zu dir heran, bis du die Dehnung im Fußgewölbe spürst. Halte diese Position etwa zehn Sekunden lang und massiere dabei das Fußgewölbe nach Möglichkeit mit der anderen Hand.
Wadendehnung an der Wand
Es ist immer eine gute Idee, neben der Plantarfaszie auch die Waden zu dehnen. Diese Dehnungsübung zielt auf beides ab. Stütz dich mit beiden Händen an einer Wand ab. Stell die Zehen des betroffenen Fußes gegen die Wand, sodass der Fuß ungefähr 45° angehoben ist. Die Ferse des betroffenen Fußes bleibt bei dieser Übung fest auf dem Boden stehen. Dann beuge das vordere Knie, sodass du dich mit dem Körper in Richtung Wand bewegst, bis die Dehnung in der Wade und in der Fußsohle zu spüren ist. Halte die Position für 20 Sekunden und wiederhole sie mehrmals.
Dehnen der Wadenmuskulatur
Der Musculus gastrocnemius und der Musculus soleuss sind die beiden wichtigsten Muskeln in der Wade. Das Dehnen dieser Muskelpartien trägt dazu bei, die Symptome der Plantarfasziitis zu lindern und die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Entzündung zu verringern. Um den Musculus gastrocnemius zu dehnen, stellst du dich mit dem Gesicht zur Wand. Stütze dich mit beiden Hände in Augenhöhe an der Wand ab. Trete mit einem Bein zurück, wobei die Ferse fest auf dem Boden bleiben sollte, während der Fuß leicht nach innen gedreht wird. Das hintere Bein bleibt gerade. Beuge jetzt das Knie des vorderen Beins. Lehne dich dabei langsam aus der Hüfte heraus nach vorne, sodass sich der Oberkörper in Richtung Wand bewegt. Beuge dich so weit nach vorn, bis die Dehnung hinten in der Wade zu spüren ist und halte für 20 Sekunden. Wiederhole die Dehnung mehrmals auf beiden Seiten. Um den Musculus soleus zu dehnen, wiederholst du die Dehnung des Musculus gastronomicus – diesmal beugst du aber nicht nur das vordere Knie, sondern auch das hintere. Du solltest die Dehnung tief im Wadenmuskel spüren. Halte wieder 20 Sekunden lang, wiederhole die Dehnung mehrmals auf beiden Seiten.
Wadenheben
Diese Übung kann dir helfen, die Waden- und Fußmuskulatur zu stärken. Stell dich vor eine Wand und stütz dich mit beiden Händen leicht an der Wand ab, um das Gleichgewicht zu halten. Stell dich auf die Zehenspitzen, indem du beide Fersen vom Boden hebst. Heb die Fersen dabei so weit an, wie es sich angenehm anfühlt. Dann lass die Fersen langsam wieder sinken, bis sie fest auf dem Boden stehen. Du kannst anfangs so viele Wadenheber durchführen, wie du magst. Ziel sollten jedoch drei Sätze mit je 10–15 Wiederholungen sein.
Andere Schuhe
Deine Laufschuhe können einen großen Unterschied machen, wenn du vom Laufen Fersenschmerzen bekommst. Aber auch deine anderen Schuhe können dazu beitragen. Wenn du zu Hause barfuß läufst oder Schuhe mit unzureichender Unterstützung des Fußgewölbes trägst, können sich die Beschwerden verschlimmern.
Bei einer Plantarfasziitis solltest du beim Kauf neuer Laufschuhe unbedingt auf eine ausreichende Unterstützung des Fußgewölbes und Dämpfung für die Fersen achten. Ein Schuh wie der Brooks Adrenaline GTS ist für Läufer*innen, die nach dem Laufen mit Fersenschmerzen zu kämpfen haben, die perfekte Wahl. Die leichte DNA LOFT v2 Dämpfung sorgt für Weichheit unter den Füßen, während unsere innovative GuideRails® Support-Technologie dazu beiträgt, den natürlichen Bewegungsablauf deines Körpers zu unterstützen und gleichzeitig übermäßige Bewegungen zu kontrollieren.
Geeignete Laufsocken tragen
Laufsocken haben in der Regel eine Polsterung an den Fersen, die bei Fersenproblemen für mehr Komfort sorgt und zusätzlichen Schutz bietet. Es gibt sogar Socken, die speziell für eine Plantarfasziitis entwickelt wurden – mit Kompressionszonen, um Ferse und Achillessehne zu stützen und dir die nötige Bewegungsfreiheit zu bieten, damit du bequem laufen kannst.
Nachtschienen
Dein Physiotherapeut oder Arzt kann dir empfehlen, eine Nachtschiene zu tragen. Die Plantarfasziitis ist morgens oft schlimmer, da die Plantarfaszie über Nacht kürzer wird und es nicht mag, wenn sie morgens plötzlich gedehnt wird. Eine Nachtschiene sorgt dafür, dass die Plantarfaszie in der Nacht gedehnt wird, so dass sie morgens weniger schmerzt, wenn du auf ausgeruhten Füßen aufstehen möchtest.
Taping
Bei einer leichten Plantarfasziitis kannst du versuchen, deine Füße mit kinesiologischem Tape zu stabilisieren, wenn du weiterhin laufen möchtest. Dadurch werden die Bänder gestützt, was zur Stabilisierung der Plantarfaszie beiträgt und das Fußgewölbe stützt.

Kann man mit einer Plantarfasziitis noch laufen?
Eine weitere wichtige Fragen für alle Läufer*innen ist: Kann ich weiter Laufen gehen, wenn ich danach Fersenschmerzen bekomme? Die Antwort auf diese Frage ist alles andere als leicht: Es kommt drau an. Wenn die Schmerzen nicht ganz so stark sind, ist es wahrscheinlich möglich, auch weiterhin zu laufen – allerdings sollten die Abstände kurz sein und größere Anstrengungen vermieden werden, solange die Symptome der Plantarfasziitis oder Fersenschmerzen andauern. Dabei ist es wichtig, die Schmerzen innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Laufen genau im Auge zu behalten. Verschlimmern sich die Schmerzen, ist dies ein Zeichen dafür, dass du dich ausruhen solltest, anstatt zu versuchen, dich über die Schmerzen hinwegzusetzen. Wenn die Ferse nach dem Laufen schmerzt, ist es besser, sich auszuruhen und einen Arzt zu konsultieren.
Wann sollte man bei Fersenschmerzen nach dem Laufen einen Arzt aufsuchen?
Manche Läufer*innen ignorieren einfach quälende Schmerzen und laufen wie gewohnt weiter. Das kann richtig sein – oder auch nicht. Wann solltest du aufgrund deiner Fersenschmerzen nach dem Laufen einen Arzt aufsuchen?
Wenn die Schmerzen länger als ein oder zwei Wochen anhalten, ist es ratsam, eine Ärztin oder einen Physiotherapeuten aufzusuchen. Diese werden nach den Symptomen fragen und danach, wann du nach dem Laufen Fersenschmerzen verspürst und welche Behandlungen du bereits ausprobiert hast, um die Schmerzen zu lindern. Zu den Behandlungsmethoden zählen Ruhe, aber auch spezielle Schuheinlagen, Kortisonspritzen, entzündungshemmende Medikamente, Stoßwellentherapie oder in schweren Fällen sogar eine Operation. Ein chirurgischer Eingriff ist jedoch der letzte Ausweg und wird in der Regel nur vorgeschlagen, wenn alle anderen Behandlungsansätze keine Heilung gebracht haben.
Fersenschmerzen beim Laufen lindern
Fersenschmerzen nach dem Laufen können sehr unangenehm sein. Im besten Fall können sie beim Laufen ein unangenehmes Gefühl hervorrufen, im schlimmsten Fall das Laufen sehr schmerzhaft oder unmöglich machen. Wenn du vermutest, dass du an einer Plantarfasziitis leidest, solltest du einen Arzt oder eine Physiotherapeutin aufsuchen, um die Art deiner Fersenschmerzen diagnostizieren und dir die optimale Behandlung vorschlagen zu lassen. Bei leichten Fersenschmerzen kannst du vielleicht weiterlaufen, aber in den meisten Fällen sind Ruhe und Stretching die beste Behandlungsmethode. Geduld zahlt sich aus – damit du bald wieder durchstarten kannst!
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